Was hält eine Gesellschaft zusammen - was bringt sie in eine Krise?
Unser Gesellschaftssystem wurde auf Vollbeschäftigung aufgebaut. Durch die Entwicklung der Technik übernahmen Maschinen und Computer immer mehr Arbeit. Maschinen erleichterten die Arbeit. Maschinen verdrängten Menschen von ihrem Arbeitsplatz. Die Folge war hohe Arbeitslosigkeit. Weniger Arbeitnehmer zahlten Sozialbeiträge und immer mehr beanspruchten soziale Leistungen. Es bestand die Gefahr das die Kosten für das Sozialsystem unbezahlbar wurden. Das System der sozialen Marktwirtschaft hätte durch Massenarbeitslosigkeit zusammenbrechen können.
Störungen in einem System
Chaos

Wandel der Gesellschaft über Jahrzehnte.Von hungernden Flüchtlingen zu satten Bürgern.
Von Armut zu Wohlstand.
Von Händearbeit und Kopfarbeit zu Maschinenarbeit.
Von Vollbeschäftigung zu Arbeitslosigkeit.
Von Wohlstand für alle zu Reichtum für wenige.
Von Solidarität zu Individualisten.
Von Nachbarschaftshilfe zu sozialer Kälte.
Von Selbstversorgern zu globaler Wirtschaft.
Von der Pflege der Mitarbeiter zur Pflege des Kapitals.
Von Arbeiten für gemeinsame Ziele zu - Arbeiten nur fürs Geld.
Von Gemeinschaft zu Gruppenegoismus.
Von solidarischer Leistungskultur zur Eigeninteressenkultur.
Von der Konsensgesellschaft zur Konfliktgesellschaft.
Von wenig Kriminalität zu skrupelloserer Kriminalität.
Von vollen Staatskassen zu hohen Staatsschulden.
Vom Aufbau sozialer Einrichtungen zum Abbau.
Von der rundum Absicherung zu Unsicherheit.
Von sozialer Sicherheit zu sozialen Spannungen.
Von Demokratie zu mehr Macht in der Wirtschaft.
Von allgemein anerkannten Werten zu sinnloser Leere?
Von Computern zum Internet.
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Entwicklung unserer Gesellschaft.
Mit zunehmenden Wohlstand bröckelte das ethische Fundament.

Preis für Wohlstand
Ellbogengesellschaft
Die Welt verändert sich mit rasanter Geschwindigkeit.
Die Politik kann mit dem Tempo nicht mithalten. Maschinen, Roboter, Computer, das Internet haben die Welt verändert. Geheimdienste nutzen die Technik alles was über das Internet läuft zu speichern. Die Politik tut sich schwer den privaten Bereich von Bürgern zu schützen. Das Internet ist für politische und rechtliche Regelungen noch Neuland. Durch die Globalisierung werden Arbeitsplätze ins Ausland verlagert. Firmen nutzen die Möglichkeiten im Ausland billiger zu produzieren. Politiker in allen Ländern entwickeln Anreize für die Schaffung von Arbeitsplätzen. Politiker reformieren Sozialsysteme um sie bezahlbar zu halten. Politiker schauen auf die nächste Wahl und reagieren auf Tagesereignisse. Sie haben keine Visionen, keine neuen Ideen für die Zukunft. Keine Konzepte, keine Arbeit, kein Geld, steigern den Frust in der Bevölkerung europäischer Länder. Politiker haben nicht die Fähigkeit unsere Ordnung den Veränderungen anzupassen. Bei Bürgern in Wohlstandsgesellschaften ist die Neigung zu Veränderungen gering. Die Welt verändert sich rasant und schafft Veränderungen.
Wir brauchen eine dem Wandel angepasste Gesellschaftsordnung.
Wandel in der Wirtschaft
Habgier
Soziale Marktwirtschaft
Wachstum
Politik
Wir brauchen Politiker die Verantwortung für das Gemeinwohl übernehmen. Die Familie ist eine überschaubare Gemeinschaft. Eltern sorgen für ihre Kinder und unterstützen sie sozial. Menschen sind auf eine Gemeinschaft angewiesen. Wir brauchen Persönlichkeiten die zwischen gegensätzlichen Interessen vermitteln können. Es gibt Einzelinteressen, Gruppeninteressen und viele Meinungen. Eine Gesellschaft funktioniert wenn sie auf Konsens, Gleichgewicht und Demokratie basiert. Es besteht Vermittlungsbedarf zwischen den mächtigen reichen Unternehmen und der Gemeinschaft und zwischen den Völkern untereinander. Machtpolitiker haben ausgedient. Für eine erfolgreiche Politik braucht man Ideen, den Willen sie umzusetzen und die Kraft sie gegen Widerstände in eine gültige Rechtsform zu gießen. Wenn sich alle in den Grundfragen einig sind und an einem Strang ziehen, dann regelt sich vieles von selbst. Es gibt Selbstregulierende, Selbsterhaltende und zum Ausgleich strebende Kräfte.
Globales Gesamtkonzept
Die Verteilung des globalen Reichtums ist pervers.
Nur 2100 Milliardäre verfügen über 60 % des Vermögens der Erdbevölkerung .Hinzu kommen 19 Millionen Millionäre. 4,6 Milliarden Menschen teilen sich 40 % des Gesamtvermögens von 74 Billionen Dollar. ( Die Daten sind von 2019 ) Manche Milliardäre haben mehr Geld als kleine Staaten mit Millionen Menschen. Die Reichen sind von Jahr zu Jahr reicher geworden.
Deutschland ist eines der reichsten Völker der Erde. Über 6 Billionen Euro sind im Besitz von deutschen Bürgern ( ohne Immobilien ). Das Kapital ist nicht gleichmäßig verteilt. 56 % des Vermögens ist im Besitz von 10% der Bevölkerung.
Der Staat hatte über 2 Billionen Euro Schulden. Der Staat durfte 2010 nach EU Richtlinien jedes Jahr ca. 30 Milliarden Euro mehr Schulden machen. Die Schulden stiegen jede Sekunde um 1800 Euro durch die Zinsen. Staatsschulden sind Jedermanns Schulden. Als der Statt keine Zinsen mehr zahlen musste konnte er Schulden abbauen.
Der Abstand zwischen Arm und Reich wird größer. Vom Wachstum profitieren hohe Einkommen mehr. Der Staat wurde durch die Arbeitslosigkeit ärmer, die Unternehmen wurden durch Produktivitätsgewinne reicher. Um gegen zu steuern werden Vermögensabgabe und höhere Steuern auf hohe Einkommen diskutiert.
Der Bundeshaushalt verfügte 2010 über 510 Milliarden Euro. Das meiste Steuergeld wurde für Arbeit und Soziales ausgegeben. Das Durchschnittseinkommen lag bei 1600 Euro netto.
In Deutschland leben ca. 81 Millionen Menschen. Es gibt ca. 30 Millionen Arbeitsplätze. Nicht für alle Menschen die arbeiten wollen gibt es einen Arbeitsplatz. Die Arbeitslosen werden im sozialen Netz aufgefangen und landen bei Harz 4.
Ca. 11 Millionen Menschen lebten in Armut. In Deutschland ist man arm wenn man von einem Einkommen lebt das unter der Hälfte des Durchschnittseinkommens liegt.
Soziale Gerechtigkeit
Der Wohlstand ist einseitig verteilt. Einseitige Verteilung spaltet die Gesellschaft. An den Vermögenszuwächsen der höheren Schichten, in den letzten 10 Jahren, hatte die Allgemeinheit nur wenig teil. Im Grundgesetz steht: Eigentum soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.
Ein zentraler Auftrag der Politik ist Vermögen umzuverteilen, eine soziale Balance herzustellen. Dabei geht es nicht darum das alle dasselbe haben. Aber extreme Vermögensunterschiede müssen verhindert oder beseitigt werden. Privates Eigentum soll das Wohl einer Gesellschaft mehren. Das funktioniert nur mit regulierenden Institutionen und sozialstaatlichen Vorkehrungen.
Ein Instrument der Politik ist die Steuer. Es wurde die Vermögenssteuer abgeschafft, die Kapitalertragssteuer und der Spitzensteuersatz gesenkt. Das führte zu einem deutlichen Anstieg der Vermögen in den oberen Schichten. Im letzten Jahrzehnt stiegen ihre Einkünfte doppelt so stark wie die Einkünfte aller anderen Schichten in Deutschland. Nur 10 bis 15 Prozent der Bevölkerung haben von der Steuerpolitik profitiert. Alle die nur Einkommen durch ihre Arbeit hatten konnten kein Vermögen aufbauen, nicht viel Eigentum erwerben. Manche sind durch eine Erbschaft zu mehr Eigentum gekommen.
Das Eigentum von 50 Prozent aller Haushalte in Deutschland beträgt nicht mehr als 15.000 Euro. Viele darunter haben Schulden. Wer ein Haus haben möchte, muss sich ein ganzes Erwerbsleben hindurch hoch verschulden. Statt Freiheit durch Eigentum hat man eher eine lebenslange Schuldnerexistenz.
In den oberen Schichten gibt es Eigentumsreichtum. Die Vermögensunterschiede sind in Hamburg enorm stark ausgeprägt. Die Kontraste treffen in einzelnen Stadtteilen aufeinander. Hamburg ist die Stadt mit den meisten Millionären in Deutschland.
Eigentum im Besitz großer Konzerne birgt Gefahren. Konzerne agieren nach Renditegesichtspunkten, ohne auf ökologische und soziale Folgen Rücksicht zu nehmen. Deshalb sollten sie keinen Zugriff auf kollektive Güter wie Wasser, Stromversorgung, Meere und Böden haben. Denn dann passiert etwa, dass große Ölgesellschaften ganze Flussregionen ruinieren.
Krankenhäuser wurden an private Betreiber verkauft. In diesen Krankenhäusern gibt es viel zu wenig Personal, aus Kostengründen. Im Bereich Krankenhäuser ist Privatisierung moralisch empörend. Das gilt auch für Pflegeheime. Das gilt auch für den Wohnungsmarkt und die deutsche Bahn. Den Wert solcher Gemeingüter kann nicht allein an der unternehmerischen Rentabilität bemessen werden. Die Politik muss Schieflagen von fehlgeleiteter Privatisierung beseitigen.
Bestimmte Formen privaten Eigentums erfüllen nicht mehr ihren Zweck. Sehr viele Menschen besitzen ein Auto. Statt Freiheit und Mobilität erleben wir täglich Staus, durch zu viele private Autos. Hinzu kommen ökologische Schäden.